Da sich das Thema Zelten für uns erst einmal erledigt hatte (es waren bis zu 45 Grad vorhergesagt), sind wir schön gemütlich unsere nächste kleine Etappe nach Exmouth angegangen.

Exmouth ist die erste Stadt mit Supermarkt und richtiger Infrastruktur seit Carnarvon. Etwas ist hier allerdings anders: in Exmouth haben Emus Vorfahrt!

Kaum hatten wir das Schild passiert, kamen uns auch schon die ersten Emus auf der Straße entgegen. Sie sollten nicht die letzten sein…

In unserer wirklich sehr schönen und spontan gebuchten Hotelanlage Exmouth Escape Resort angekommen, haben wir uns erstmal bei voll aufgedrehter Klimaanlage abgekühlt, bevor wir in den Cape Range Nationalpark gefahren sind.

Der Park ist ca. 40 km von der Stadt entfernt und auf der Fahrt dorthin kommt man an einer Militärbasis vorbei, deren Antennenmasten zur Nachrichtenübermittlung an U-Boote dienen. Der höchste Mast in der Mitte hat sage und schreibe knapp 400m und galt mal einige Zeit als höchste gebaute Struktur auf der südlichen Hemisphäre.

Naval Communication Station Harold E. Holt

Ein kleines Stück mit dem Auto weiter sind wir zum Mildura Schiffswrack abgebogen. Die SS Mildura ging 1907 während eines Sturmes unter und ist vom Lighthouse Bay Strand besonders gut bei Ebbe zu sehen.

Wir sind zum Abschluss noch zum Leuchtturm hochgefahren und haben uns auf dem Rückweg das Turtle Centre angeschaut, welches jetzt eher mässig interessant war, da es nur aus Schautafeln besteht.

Lighthouse

Tag 10: Schnorcheln am Ningaloo Reef

Am heutigen Tag sind wir nochmal in den Nationalpark zum Schnorcheln gedüst. Dieses Mal sind wir ca. 100 km weit gefahren, denn wir wollten unseren reservierten und jetzt nicht genutzten Campingplatz besichtigen. Unserer bezahlter Zeltplatz war damit  der teuerste Parkplatz, den wir je hatten ;).

Zum Schnorcheln haben wir mehrere Strände angefahren. Angefangen mit Osprey Bay. Hier war die Strömung recht stark, dafür gab es Meeresschildkröten zu bestaunen.

Osprey Bay
Sea Turtle

Weiter ging es mit Oyster Stacks.

Hier ist leider der Einstieg sehr felsig und man muss aufpassen, dass man sich keine Verletzungen zufügt. Ausserdem ist ein Schwimmen nur bei Flut möglich. Die Gezeiten und Wasserbedingungen erfährt man übrigens im Visitor Center, welches an der Strecke liegt. Ich muss aber sagen, dies war einer der besten Schnorchelspots, die ich je besucht habe und ich bin mit Hawaii und Great Barrier Reef recht verwöhnt. Die Korallen sind quasi nur einige Schwimmzüge vom Ufer entfernt und der Fischreichtum überwältigend.

Zum tollsten Strand küre ich Turquoise Bay. Das Wasser ist wirklich herrlich türkisfarben und sehr klar. Das beste an allen Stränden am Ningaloo Reef ist sowieso, dass alles naturbelassen und wild ist. Natürlich muss man gut aufpassen beim Schwimmen und Schnorcheln, denn die Strömungen sind nicht zu unterschätzen. Es gibt keine Lifeguards und die nächste Stadt ist 100 km entfernt. Auch sollte man in der Quallenzeit Beine und Oberkörper bedecken, um Kontakt mit den giftigen Würfelquallen zu vermeiden.

Turquoise Bay

Noch ein Tipp zum Schnorcheln:

Der eigentliche Turquoise Bay Strand befindet sich am nördlichen Ende der Lagune. Auf der südlichen Seite der Sandbank findet man einen weiteren schmaleren Strand. Hier bietet sich die Gelegenheit einen sogenannten Drift Snorkel zu geniessen. Dazu lauft ihr am besten etwa 100 m am Strand entlang und schwimmt von dort etwa 20 m  in Richtung Riff. Ihr merkt schnell, wenn ihr von der Strömung erfasst werdet und könnt euch dann parallel zum Strand in Richtung Sandbank treiben lassen. Das Tollste dabei: ihr seid nun direkt über dem Korallengarten und könnt ohne große Anstrengung  Fische, Meeresschildkröten und die größten Korallen, die ich je gesehen habe, beobachten.

Aber Achtung: nicht zu weit treiben lassen, denn kurz vor der Sandbank wird die Strömung stärker und zieht aufs offene Meer hinaus. Ich habe mich bei meinen Schnorchelgängen am Warnschild am Strand orientiert, um rechtzeitig aus dem Wasser zu kommen.

Tag 11: Schnorcheln mit Walhaien

Heute ging ein Herzenswunsch in Erfüllung!

Ich träumte schon lange davon, mal mit den größten Fisch der Welt zu schwimmen. Diese Fische können bis zu 18 m lang werden. Walhaie sind zwar eine Haiart, ernähren sich aber hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen und sind daher ungefährlich. Am Ningaloo Reef gibt es in der Walhai-Saison von Ende März bis ungefähr Juli die Gelegenheit mit einer gebuchten Tour diese majestätischen Tiere aus der Nähe zu sehen. Die Touranbieter müssen strenge Auflagen erfüllen, deshalb sind die Touren auch entsprechend teurer als z.B. auf den Philippinen. Dafür werden die Tiere nicht mit Ködern angelockt, sondern mit Flugzeugen, den Spotter Planes, aus der Luft gesucht.

Wir haben uns für den kleinen Anbieter Live Ningaloo entschieden. Dieser ist zwar teurer als die meisten anderen, dafür ist die Höchstzahl der Gäste auf 10 beschränkt. Auf den anderen Booten sind meistens 20 Personen an Bord und diese müssen sich in zwei Gruppen beim Schwimmen mit den Walhaien abwechseln, da nur maximal 10 Personen pro Walhai erlaubt sind. Dies ist ein großer Vorteil beim Schnorcheln, da man mehr Zeit hat, diese seltenen Tiere zu beobachten.

Nach einem Testschnorchelgang und Einweisung in die Verhaltensregeln beim Zusammentreffen mit Walhaien ging es auch schon direkt los. Die erste Walhaisichtung wurde per Funk vom Spotterplane gemeldet. Also flott ins Wasser:

Unsere Schnorchelmasken sehen zwar panne aus, sind aber sehr praktisch und wir wurden gefühlte tausendmal darauf angesprochen.
Seht ihr den Putzerfisch?

Mit an Bord war auch ein professioneller Unterwasserfotograf, der natürlich bessere Fotos schiessen konnte:

Wir haben insgesamt 5 Tauchgänge unternommen und konnten jedes Mal ein ganzes Stück mit den Walhaien schwimmen. Es kostet allerdings einiges an Kraft mit diesen riesigen Tieren mitzuhalten, so dass wir am Ende des Tages echt platt waren.

Leider mussten wir auch noch das Hotel wechseln, dafür wurden wir mit einem kostenlosen Upgrade im Mantaray Beach Resort belohnt.

Eine Pizza hatten wir uns heute echt verdient.

Tag 12: Schnorcheln und Relaxen

Heute galt es sich eigentlich Auszuruhen vor der längsten Etappe unserer Reise sowie die Vorräte wieder aufzufüllen, da wir ab morgen keine größere Ortschaft mehr ansteuern würden, bevor es nach Perth zurück geht.

Wir sind dann aber doch wieder in den Nationalpark zum Schnorcheln gefahren.

Termitenhügel sind allgegenwärtig

Am Turquoise Bay war dieses Mal aber die Strömung sehr stark, so dass wir es bei einem Drift Snorkel belassen haben und lieber in der benachbarten Lagune schwimmen gegangen sind.

Wieder zurück in Exmouth haben wir im IGA-Supermarkt eingekauft und uns am sehr guten Foodtruck Planet Burgers einen Burger gegönnt (es gab sogar eine vegane Variante!).

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