Wer kennt das nicht? Koffer bis zur Gewichtsgrenze gepackt und dann kommt man nach Hause und hat bestimmt ein Drittel der eingepackten Sachen nicht mal angerührt.

Auch ich habe bereits öfter leidvoll erfahren müssen, wie es ist, mit einem bis zum Anschlag gepackten Koffer und viel zu viel Zeugs eine Rundreise zu machen. Und prompt reisst direkt nach Ankunft im Urlaubsland der Koffergriff und ich steh mit einem Monstrum von Gepäck vor einer schier endlosen Treppe in Japan. Ich kann nur sagen: Es waren tolle zwei Wochen Zugrundreise mit viel Gefluche…

Dieses Erlebnis hab ich zum Anlass genommen, meine Packstrategie zu überdenken und Unnötiges wegzulassen.

Dieses Optimieren führte dazu, dass ich einen 3-wöchigen Hawaii-Urlaub mit rekordverdächtigen 11 kg Gepäck angetreten bin (inkl. Schnorchelausrüstung). Der Koffer war dann allerdings zugegebenermassen beim Rückflug um einiges schwerer ;).

Versteht mich nicht falsch… dies ist eine rein subjektive Frauen-Packliste, aber vielleicht hilft sie der einen oder anderen doch, sich unnötiges Geschleppe zu ersparen. Ich bin jetzt auch nicht der absolute Minimalist – Packprofi, denn auch heute noch passiert es mir, zu viel einzupacken. Auch schaff ich es nicht, einen 3-wöchigen Urlaub nur mit Handgepäck zu absolvieren. 

Aber ich hab eine kleine Merkliste, was nun wirklich nicht mit muss:

  • Platzsparer-Nummer 1: Schuhe

Klar, Schuhe müssen sein, allerdings keine 6 Paar Schuhe für eine Woche Urlaub. Ich reise mittlerweile mit ganzen 2 Paar. Eins hab ich bereits auf dem Hinweg an und dass andere Paar sind leichte Flipflops, die sich leicht noch in die Ritzen des Koffers quetschen lassen. Gerade den Frauen unter uns empfehle ich, die Eitelkeit mal sausen zu lassen und wirklich auf ein Paar sehr bequeme Allroundschuhe zu setzen. Bei mir fiel die Wahl auf Trekkingschuhe. Diese sind gut zum Wandern und Laufen, aber auch leicht genug, um in heißeren Gefilden zu bestehen. 

Bei Flipflops schwöre ich auf ein tolles veganes Modell mit Fußbett. Es gibt sie in vielen Farben und sind nicht mal teuer (will keine Schleichwerbung machen, aber ich bin echt überzeugt von Produkt eines deutschen Herstellers mit Fußbett ;)). Sie sind so bequem, dass selbst langes Laufen kein Problem darstellt und noch dazu leicht und biegsam, dass sie prima zu verstauen sind.

Die Flipflops haben übrigens 2 Mitnahmegründe:

  1. Bei Urlauben am Meer oder in warmen Klima sind sie natürlich ideal, um einen Strandtag zu verbringen
  2. Sie dienen mir aber zusätzlich in Unterkünften als Schlappenersatz, um nicht mit fragwürdigen Bodenbelägen in Kontakt kommen zu müssen 😉
  • Jacken

Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Was hab ich nicht alles schon durch die Gegend geschleppt: leichte Übergangsjacken, zusätzlich noch ein dicker Mantel, ausserdem noch ne Regenjacke….. Frau weiß ja schließlich nie, wie das Wetter wird. Aber ganz ehrlich, ich setze mittlerweile auf meine Allroundjacke.

Ich habe so einen leichten “Michelin”-Mantel, landläufig unter Stepp-Mantel bekannt, der sich platzsparend zusammenrollen lässt und damit ähnlich wie ein Schlafsack auch noch Platz im Rucksack findet. Auf diese Art und Weise habe ich immer eine Jacke im Flugzeug dabei, wenn mal wieder in der Kabine eine Expedition in die Antarktis simuliert wird. Ich habe dieses Modell ohne Daunen(!) vor ewigen Zeiten bei Tchibo gekauft und bin knapp 3 Jahre später immer noch glücklich damit. Kaum zu glauben, aber ich nutzte sie bereits in Hawaii. Auf einem Ausflug auf den Vulkan Kilauea auf Maui sind die Temperaturen morgens und abends sehr frisch und ich war froh, inmitten schlotternder Touristen in T-Shirts und Sweatjacken schön warm eingepackt zu sein. Ansonsten hilft auch ein warmer Pulli, wenn man in sommerlichen Gegenden urlaubt und es etwas frisch wird.

Was tun bei Regen: Tja, dies musste ich erst wieder in Norwegen erleben und ich hatte einen kleinen Regenschirm dabei.  Hilfreich ist auch ne leichte Regenjacke, die sich zusammenrollen lässt. Mein Mann trägt sie gerne, ich hingegen mag diese Art von Jacken nicht so, weil man recht schnell zu schwitzen anfängt.

  • Nackenkissen

Ein Langstreckenflug über Nacht und der Versuch, schlafen zu wollen:

Mal ehrlich, könnt ihr im Flugzeug wirklich richtig schlafen?

Selbst bei unserem 17h-plus-Flug nach Australien war bei mir mehr als eine Art Dösen nicht drin. Aber vielleicht bin ich da auch eine Ausnahme.

Was hab ich nicht alles schon versucht, um den Flug und das lange Sitzen in der Holzklasse angenehmer zu gestalten. Diverse Nackenkissen wurden angeschafft und die unförmigsten Modelle mit an Bord und um die halbe Welt geschleppt.

Dann kam die Ernüchterung bei einem Langstreckentrip mit Etihad: Diese Fluggesellschaft hatte sogar für ihre Fluggäste in der Economy (!) Nackenkissen bereitgestellt und ich Depp hatte damals ein besonders ausladendes Teil im Handgepäck. Also, Tipp bei einem Flug mit Etihad: lasst die Dinger zu Hause.

Meine Erfahrung mit aufblasbaren Modellen sind übrigens nicht gut. Das einzige Modell, welches mir halbwegs hilft, ist so eine Art Schalkragen.

Aber auch dieses Schalkissen nehme ich nicht mehr mit, wenn kein langer Nachtflug ansteht. Denn wie bereits geschrieben: schlafen kann ich nicht wirklich mit diesen Dingern und dann ärgere ich mich den ganzen Urlaub über, dass ich dieses Kissen mitschleppen muss.

  • Zuviel Hosen, Oberteile und Wäsche

Meine Faustregel: Kleidung für eine Woche reicht aus. Seid ihr länger unterwegs, kann man auch mal durchwaschen. Oft findet man ne Waschmaschine im Hotel oder Appartement (hab immer ein oder zwei Waschtabs dabei). Falls keine Waschgelegenheit vorhanden ist, nutze ich das bewährte “Rei-in-der-Tube”.

  • Schmuck

Auch bei Schmuck ist meine Devise: Eitelkeit zu Hause lassen! Ich liebe z. B. Ketten, nehme diese aber meistens nicht mit, weil sich die Kombi Kamera und Kette um den Hals sowieso nicht gut verträgt. Auch ist es nervig, bei mehreren Flügen auf einer Reise jeweils am Security-Check Ohrringe und Ringe abzunehmen. Irgendwie ist das immer stressig und daher nehm ich meist nur ein Paar kleine Ohrringe mit. 

  • Lesestoff

In der Vergangenheit gab es so manches Mal, dass ich Reiseführer in der Schwergewichtsklasse eingepackt hatte. Diese sind nach dem Urlaub oftmals ungeöffnet wieder ins Bücherregal gewandert. In Smartphone-Zeiten sowieso überflüssig. Bin meistens gut vorbereitet und hab mir nen groben Plan mit Sehenswürdigkeiten und Fahrplänen auf mein Handy geladen. Zusätzlich gibt es fast überall die Möglichkeit, im Internet die benötigten Infos zu suchen.

Lesestoff ist auch so ne Sache. Manche schwören ja auf Kindle, iPad und Co. Aber für mich hat sich das nicht bewährt. Komme eh abends im Urlaub nicht dazu, zu lesen und die paar Seiten, die ich schaffe, ist mir das Geschleppe nicht wert (bin aber auch kein Abhängen- am -Strand-Typ).

  • Essen

Ok, jetzt wird es kompliziert. Als Veganer ist es manchmal recht schwer am Urlaubsort veganes Essen aufzutreiben. Klar, Salat geht immer, aber wer hat darauf schon Lust?! Restaurants sind mittlerweile aber sehr aufgeschlossen und ich habe bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht.

Bei Snacks und Co. wird es schwieriger. Daher bringe ich oft meine Riegel von zu Hause mit. Es ist aber je nach Reiseland verboten, gewisse Lebensmittel mit ins Land zu bringen. So hat Australien ein Nuss-Verbot. Da sind sie auch sehr strikt. Also fallen alle meine Riegel und Notrationen schon mal raus. Daher informiere ich mich im Vorfeld auf diversen Seiten im Internet, was es so vor Ort zu kaufen gibt und lege am ersten Tag ne Kaufsession ein.

Auch machen wir mittlerweile öfters Stopp in voll ausgestatteten Apartments. Da kann frau sich auch mal bekochen lassen ;)! Dafür haben wir einen kleinen, wieder befüllbaren Gewürzspender gekauft, so dass Salz, Pfeffer und Co. immer zur Hand sind. Dieser ist auch praktisch, wenn wir bei Roadtrips an öffentlichen Grillplätzen stoppen. Für solche Fälle habe ich auch eine Vorratsdose dabei, die auf der Hinreise platzsparend mit Socken oder sonstigem gefüllt wird.

  • Glätteisen

Zum Abschluss mein Epic (Pack-)Fail: das Glätteisen!

Ich hatte doch auf einer meiner ersten USA-Reisen meinen Haarglätter dabei, um dann mit Schrecken festzustellen, dass dort die Voltwerte unterschiedlich sind. Ich hätte das Glätteisen nur mit einem Spannungsumwandler nutzen können, welcher richtig teuer ist. 

Hatte mir dann in diesem Urlaub ein amerikanisches Modell zugelegt, weil ich dachte, ich könnte sonst nicht aus dem Haus gehen. Wie sich die Zeiten ändern: Mittlerweile verzichte ich ganz aufs Glätten auf Reisen.

Bei Föhns (<- ist das der korrekte Plural, mmmhhh?!) ticke ich aber anders: Weltuntergang, sollte in der Unterkunft keiner vorhanden sein! Hatte ich bisher schon ein paarmal, aber jeweils Glück, weil ich mir von anderen Gästen ein Exemplar leihen konnte oder einfach auch mal aufs Haarewaschen verzichtet habe ;).

Was sind eure Tipps und Ratschläge, was das Packen angeht? Würd mich über Input freuen…